EINZELWERKE
Die Erosion der christlichen Kirchen ist zu einem aktuellen, tiefgreifenden Problem geworden. Viele Mitglieder kehren den Glaubensgemeinschaften den Rücken. Der Autor José Sánchez de Murillo führt in diesem Roman seine Protagonisten zu den mystischen Fundamenten des Christentums und zur Wiederentdeckung der Person Jesu. Dabei erweist sich der philosophische Leitfaden des Kirchenvaters Thomas von Aquin als brüchig. Die christliche Neuorientierung, die hier gemeinschaftlich in einem Forschungs- und Lebensprojekt entworfen wird, rückt die Philosophie der großen Mystiker, insbesondere den deutschen Vorsokratiker Jakob Böhme, in den Mittelpunkt. Dieser Ansatz kommt einer Umkehr gleich. Der Mensch findet zurück zu einer ursprünglichen, biblisch und philosophisch fundierten Jesus-Nachfolge, ruhend auf der Demut vor der Schöpfung, auf dem Gleichgewicht weiblicher und männlicher Kräfte, auf Gerechtigkeit und Nächstenliebe.
Inhalt
Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. (Matthäus-Evangelium 16, 18-19) Der sterbende Papst Bonaventura aber kommt zu dem Schluss: „Herr Jesus, erbarme dich meiner. Wir haben versagt. Was wir zustande gebracht haben, hat kaum etwas gemein mit dem, was du wolltest“. Er erkennt die dringende Notwendigkeit einer tiefgreifenden Reform seiner Kirche. Gesellschaftliche Verwerfungen und Naturkatastrophen legen die Zerbrechlichkeit des Weltsystems offen. Zwei Studenten an der Universität Lille fühlen sich vom Schicksal füreinander bestimmt: der Hieronymiter-Mönch Paul Benoît und die Pariser Journalistin Inès Saldupont. Ihre wachsende Liebe lässt sie in einen inneren Konflikt geraten, denn er möchte Mönch bleiben. Sie finden durch das „Immerwährende Gebet“ (Herzensgebet) des russischen Pilgers zu ihrer gemeinsamen Mitte. Sie reisen nach Bethlehem und werden von Gott mit einem Jesus-Erlebnis beschenkt. Daraufhin suchen sie die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten um eine umwälzende Erneuerung der christlichen Welt anzustoßen. Eine Burg zu Görlitz, Jakob Böhmes Wirkstätte, wird zum Herzzentrum ihrer Vision.
José Sánchez de Murillo
Eine Krankheit unserer Zeit:
AUFGANGVERLAG
14 x 20 cm
308 Seiten
2018
Paperback
ISBN 978-3-945732-24-3
EUR 11,98
„Eine Krankheit unserer Zeit: Gier “ von José Sánchez ist das Gegenstück zu „Sehnsucht“ und bildet mit diesem zusammen eine Einheit. Diese Bücher als die zwei Seiten des einen Grundkonzepts erläutern jedem Interessierten, warum der Mensch heute wie einst so handelt, wie er handelt, und warum die Welt so aussieht, wie sie aussieht.
Es wird geklärt, was die Gier ist und woher sie kommt. Sie ist zu einer epochalen Suchtkrankheit mit spezifischem Krankheitsbild geworden. Der pathologische, selbstzerstörend wirkende Charakter des medialen Geschehens (Journalismus und Institutionalisierungen) wird detailliert beschrieben. Es gibt aber auch Kräfte, die dieser Tendenz entgegenwirken: Menschen im Kampf gegen die Gier (Weltbewusstsein, Weltethos, „homo deus“, monastisches Geschehen). Der Autor zeigt, warum Reformen häufig scheitern und inwieweit die Gier in ihre Schranken gewiesen werden kann.
Die sprachgeschichtliche Untersuchung des Wortes Sehnsucht führt zum Tiefenphänomen, das sich als verborgene Quelle der Unruhe des Menschen – seiner Verwirrung und seiner Kreativität – erweist.
Es werden der Drang zum Du, die Kraft des Aufgangs („Kindheit“), der Bezug zur Natur (Meer, Berg, Wüste, Weltall) erhellt, die „Labyrinthe der Seele“ exemplarisch – von Odysseus bis Einstein – herausgestellt, antike Mythologien sowie Konstruktionen der abendländischen Denkgeschichte (Vernunft, Geist, Wille, Freiheit) neu erläutert – eine anspruchsvolle, doch zugängliche Abhandlung.
„Das Buch ist in deutscher Sprache gedacht, aber für jeden Menschen geschrieben“ (Aus dem Vorwort des Autors).
Luise Rinser und Ernst Jünger
Leben und Werk Luise Rinsers (1911 - 2002) können, dem Grundverständnis ihres Biografen José Sánchez de Murillo folgend, exemplarisch als epochaler Versuch der Verwirklichung des Menschlichen vom Weiblichen her verstanden werden. zu den Grundbedingungen dieses Versuches gehört es, Geist und Eros in eine fruchtbare Spannung zu bringen. Bedeutende geistvolle Männer spielen daher im Leben Luise Rinsers immer wieder eine wichtige Rolle, einige von ihnen vor allem als Briefpartner. Zu diesen gehört neben Franz Seitz und Hermann Hesse in den frühen Jahren auch Ernst Jünger. Mit wem, wie, warum, zu welchem Zeitpunkt, zu welchem Zweck sucht Luise Rinser den brieflichen Kontakt? Was weiß sie von ihren Briefpartnern? Welches Bild hat sie von ihnen? Was wissen diese von ihr? Was erhoffen sie? Was befürchten sie? Was bewirkt der Austausch – bei ihr und bei ihren Briefpartnern? Wie verhalten sich Alltagsrealität, Briefwirklichkeit und Schriftstellerei zu einander? Welche Bedeutung kommt der Zeitgeschichte zu? – Dies sind Leitfragen, die dazu dienen sollen, den Briefwechsel zwischen Luise Rinser und Ernst Jünger zu erhellen, um das Tiefenphänomen dieses schöpferischen Lebens deutlicher sichtbar werden zu lassen. Beigefügt ist eine bislang unveröffentlichte aufschlussreiche Erzählung, die die junge Autorin ihrem Vorbild gewidmet hat.
Luise Rinser und Hermann Hesse
Leben und Werk Luise Rinsers (1911 - 2002) können, dem Grundverständnis ihres Biografen José Sánchez de Murillo folgend, exemplarisch als epochaler Versuch der Verwirklichung des Menschlichen vom Weiblichen her verstanden werden. zu den Grundbedingungen dieses Versuches gehört es, Geist und Eros in eine fruchtbare Spannung zu bringen. Bedeutende geistvolle Männer spielen daher im Leben Luise Rinsers immer wieder eine wichtige Rolle, einige von ihnen vor allem als Briefpartner. Zu diesen gehörte – neben Franz Seitz und in den frühen Jahren Ernst Jünger – vor allem Hermann Hesse. Mit wem, wie, warum, zu welchem Zeitpunkt, zu welchem Zweck sucht Luise Rinser den brieflichen Kontakt? Was weiß sie von ihren Briefpartnern? Welches Bild hat sie von ihnen? Was wissen diese von ihr? Was erhoffen sie? Was befürchten sie? Was bewirkt der Austausch – bei ihr und bei ihren Briefpartnern? Wie verhalten sich Alltagsrealität, Briefwirklichkeit und Schriftstellerei zu einander? Welche Bedeutung kommt der Zeitgeschichte zu? – Dies sind Leitfragen, die dazu dienen sollen, den Briefwechsel zwischen Luise Rinser und Hermann Hesse zu erhellen, um das Tiefenphänomen dieses schöpferischen Lebens deutlicher sichtbar werden zu lassen. Beigefügt ist ein Vortrag Luise Rinsers, den sie 1978 anlässlich der Hesse-Woche in Berlin gehalten hat: Hermann Hesse und die fernöstliche Philosophie.